Die Welt, Ungeworden und Unvergänglch: Interpretation und Textkritik zu Aristoteles, De caelo A 11-12, 1969
By: Mau, Jürgen
Title Die Welt, Ungeworden und Unvergänglch: Interpretation und Textkritik zu Aristoteles, De caelo A 11-12
Type Article
Language German
Date 1969
Journal Hermes
Volume 97
Issue 2
Pages 198-204
Categories no categories
Author(s) Mau, Jürgen
Editor(s)
Translator(s)
Das Thema für Kap. n — 12 ist am Schluß von Kap. 10 gegeben; 280a 28: »Einige vertreten die Ansicht, etwas dem Werden nicht Unterliegendes (aye- vy)tov) könne vergehen, und etwas Entstandenes könne unvergänglich bestehen bleiben, wie im Timaios. Dort nämlich sagt (Platon), der Himmel sei zwar ge­ worden, indessen werde er die übrige immerwährende Zeit existieren. Mit diesen haben wir uns bisher nur unter physikalischen Gesichtspunkten betreffs des Himmels auseinandergesetzt. Nachdem wir die Untersuchung aber allge­ mein über alles angestellt haben, wird auch hierüber Klarheit sein.«Wir dürfen also eine Argumentation erwarten, der Form: »Wenn für jedes Subjekt gilt: Es kann nicht geworden und unvergänglich sein, dann gilt es auch für den Himmel. Nun gilt es für jedes, also auch für den Himmel.« Dieser Beweis — besser: diese Beweise, denn es handelt sich nicht um eine elemen- tatio, wie Aristoteles sie für die Geometrie kannte und wie, aus Aristoteles schöpfend, 700 Jahre später Proklos sie für Physik und Theologie schrieb, — finden sich in Kap. 12... [p. 198]

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Die Welt, Ungeworden und Unvergänglch: Interpretation und Textkritik zu Aristoteles, De caelo A 11-12, 1969
By: Mau, Jürgen
Title Die Welt, Ungeworden und Unvergänglch: Interpretation und Textkritik zu Aristoteles, De caelo A 11-12
Type Article
Language German
Date 1969
Journal Hermes
Volume 97
Issue 2
Pages 198-204
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Author(s) Mau, Jürgen
Editor(s)
Translator(s)
Das Thema für Kap.  n — 12 ist am Schluß von  Kap.  10 gegeben;  280a 28: 
»Einige  vertreten  die  Ansicht,  etwas  dem Werden  nicht  Unterliegendes  (aye- 
vy)tov) könne vergehen, und etwas Entstandenes könne unvergänglich bestehen 
bleiben,  wie im Timaios.  Dort  nämlich sagt  (Platon),  der Himmel sei zwar ge­
worden,  indessen  werde  er  die  übrige  immerwährende  Zeit  existieren.  Mit 
diesen haben wir uns bisher nur unter physikalischen  Gesichtspunkten betreffs 
des  Himmels  auseinandergesetzt.  Nachdem  wir  die  Untersuchung  aber  allge­
mein über alles angestellt haben, wird auch hierüber Klarheit sein.«Wir  dürfen  also  eine  Argumentation  erwarten,  der  Form:  »Wenn  für  jedes 
Subjekt  gilt:  Es  kann  nicht  geworden  und  unvergänglich  sein,  dann  gilt  es 
auch für den Himmel.  Nun gilt es für jedes,  also auch für den  Himmel.« Dieser 
Beweis  —  besser:  diese  Beweise,  denn  es  handelt  sich  nicht  um  eine  elemen- 
tatio,  wie  Aristoteles  sie  für  die  Geometrie  kannte  und  wie,  aus  Aristoteles 
schöpfend,  700  Jahre  später  Proklos  sie  für  Physik  und  Theologie  schrieb, 
—   finden  sich  in  Kap.  12... [p. 198]

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