Parmenides, Fr. 8, 5, 1971
By: Whittaker, John H.
Title Parmenides, Fr. 8, 5
Type Book Section
Language English
Date 1971
Published in God Time Being: Two Studies in the Transcendental Tradition in Greek Philosophy
Pages 16-32
Categories no categories
Author(s) Whittaker, John H.
Editor(s)
Translator(s)

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God Time Being: Two Studies in the Transcendental Tradition in Greek Philosophy, 1971
By: Whittaker, John H.
Title God Time Being: Two Studies in the Transcendental Tradition in Greek Philosophy
Type Monograph
Language English
Date 1971
Publication Place Oslo
Publisher Universitetsforlaget
Series Symbolae Osloenses
Volume 23
Categories no categories
Author(s) Whittaker, John H.
Editor(s)
Translator(s)
Es geht um die im Platonismus entwickelte Vorstellung einer Gottheit eigenen zeitlosen, zeit3berlegenen Ewigkeit, die von Plotin aus (Enneaden III 7) die abend- lindische Theologie und Mystik stark beeinfluf3t hat. Zugrunde liegt Platons Spekulation 3ber Aion und Chronos, Timaios 73 c-38 c; ausformuliert ist die These vom ewigen Jetzt fur unsere Kenntnis erstmals im mittleren Platonismus (Plutarch, De E ap. Delph. 393 A-C). Doch hat sie der Neuplatonismus - sicher- lich zu Unrecht - bereits in ein beruhmtes Parmenides-Fragment (8, 5 D.-Kr., wo es vom Sein heift, dag ,alles jetzt zusammen ist", nach U. Hoelscher) hinein- gelesen. Der Verf., der diese Oberlieferungsverhiltnisse klarend darlegt, unterzieht das Fragment im ersten Teil seiner Arbeit einer scharfsinnigen, reich dokumen- tierten Analyse. Dabei wird die Ansicht begrundet, dai3 die Texte unserer spht- antiken Zeugen (Simplikios einerseits, die vier alexandrinischen Ausleger andrer- seits) nicht iber jeden Zweifel erhaben sind. Es k6nnte sein, daf3 bei Simplikios - dem die modernen Ausgaben zu folgen pflegen - eine neuplatonische Adaption des parmenideischen Wortlauts vorliegt, so daf die uberlieferte Form von Parm. 8, 5 fur die Ermittlung der Lehre des grof3enEleaten ausscheiden muf3te - ein fur die Vorsokratikerforschung recht erhebliches Ergebnis. - In einer zweiten Unter- suchung geht der Verf. dem gleichen Motiv (,Gottes ewiges Heute': der Leser der augustinischen Confessionen hat es aus dem grofartigen Lobpreis XI 13 in Erinne- rung) bei Philon von Alexandria nach, wobei sich ein belehrender Einblick in die platonistisdhe Tradition ergibt (verwunderlich, daf3 Clemens von Alexandria nach Migne's Patrologie, Maximos von Tyros nach der alten Dibner'sdlen Ausgabe zitiert werden). Auch aristotelische und stoische Einflusse werden gepruft. W. stellt fest, daf3 die meisten Philonstellen, die man bisher im Sinn der neuplatonischen Lehre von einer zeitüberlegenen Ewigkeit gedeutet hatte, anders zu erklaren sind; eine Ausnahme scheint in einer allegorischen Auslegung des Alten Testaments (zu Levit. 2, 14) vorzuliegen (de sacrif. 76). Es bleibt dabei, daf3 das weitreidiende Thema in voller Klarheit erstmals in Plutarchs ob. gen. Dialog angesprochen wird; er hangt sicher mit dem seit Ende des 1. Jh. v. Chr. wieder rege gewordenen Studium des platonischen Timaios zusammen, welches in dem Kommentar des Alexandriners Eudoros, eines pythagoreisierenden Platonikers, moglicherweiseeine Quelle Plutarchs hervorgebracht hat (hier ware auf eine den Problemen des mitt- leren Platonismus gewidmete Arbeit H. Dbrrie's hinzuweisen gewesen, in: Les Sourdes de Plotin, Entresiens sur L'Antiquite Classique, t. V, 1957 193 it)." (Review, H. Strohm)

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God Time Being: Two Studies in the Transcendental Tradition in Greek Philosophy, 1971
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Date 1971
Publication Place Oslo
Publisher Universitetsforlaget
Series Symbolae Osloenses
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Es geht um die im Platonismus entwickelte Vorstellung einer Gottheit eigenen
zeitlosen, zeit3berlegenen Ewigkeit, die von Plotin aus (Enneaden III 7) die abend-
lindische Theologie und Mystik stark beeinfluf3t hat. Zugrunde liegt Platons
Spekulation 3ber Aion und Chronos, Timaios 73 c-38 c; ausformuliert ist die
These vom ewigen Jetzt fur unsere Kenntnis erstmals im mittleren Platonismus
(Plutarch, De E ap. Delph. 393 A-C). Doch hat sie der Neuplatonismus - sicher-
lich zu Unrecht - bereits in ein beruhmtes Parmenides-Fragment (8, 5 D.-Kr., wo
es vom Sein heift, dag ,alles jetzt zusammen ist", nach U. Hoelscher) hinein-
gelesen. Der Verf., der diese Oberlieferungsverhiltnisse klarend darlegt, unterzieht
das Fragment im ersten Teil seiner Arbeit einer scharfsinnigen, reich dokumen-
tierten Analyse. Dabei wird die Ansicht begrundet, dai3 die Texte unserer spht-
antiken Zeugen (Simplikios einerseits, die vier alexandrinischen Ausleger andrer-
seits) nicht iber jeden Zweifel erhaben sind. Es k6nnte sein, daf3 bei Simplikios
- dem die modernen Ausgaben zu folgen pflegen - eine neuplatonische Adaption
des parmenideischen Wortlauts vorliegt, so daf die uberlieferte Form von Parm.
8, 5 fur die Ermittlung der Lehre des grof3enEleaten ausscheiden muf3te - ein fur
die Vorsokratikerforschung recht erhebliches Ergebnis. - In einer zweiten Unter-
suchung geht der Verf. dem gleichen Motiv (,Gottes ewiges Heute': der Leser der
augustinischen Confessionen hat es aus dem grofartigen Lobpreis XI 13 in Erinne-
rung) bei Philon von Alexandria nach, wobei sich ein belehrender Einblick in die
platonistisdhe Tradition ergibt (verwunderlich, daf3 Clemens von Alexandria nach
Migne's Patrologie, Maximos von Tyros nach der alten Dibner'sdlen Ausgabe
zitiert werden). Auch aristotelische und stoische Einflusse werden gepruft. W. stellt
fest, daf3 die meisten Philonstellen, die man bisher im Sinn der neuplatonischen
Lehre von einer zeitüberlegenen Ewigkeit gedeutet hatte, anders zu erklaren
sind; eine Ausnahme scheint in einer allegorischen Auslegung des Alten Testaments
(zu Levit. 2, 14) vorzuliegen (de sacrif. 76). Es bleibt dabei, daf3 das weitreidiende
Thema in voller Klarheit erstmals in Plutarchs ob. gen. Dialog angesprochen wird;
er hangt sicher mit dem seit Ende des 1. Jh. v. Chr. wieder rege gewordenen
Studium des platonischen Timaios zusammen, welches in dem Kommentar des
Alexandriners Eudoros, eines pythagoreisierenden Platonikers, moglicherweiseeine
Quelle Plutarchs hervorgebracht hat (hier ware auf eine den Problemen des mitt-
leren Platonismus gewidmete Arbeit H. Dbrrie's hinzuweisen gewesen, in: Les
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Parmenides, Fr. 8, 5, 1971
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