Anaximander: Zu den Quellen und seiner Einordnung im Vorsokratischen Denken, 1964
By: Schwabl, Hans
Title Anaximander: Zu den Quellen und seiner Einordnung im Vorsokratischen Denken
Type Article
Language German
Date 1964
Journal Archiv für Begriffsgeschichte
Volume 9
Pages 59-72
Categories no categories
Author(s) Schwabl, Hans
Editor(s)
Translator(s)
ANAXIMANDERZU DEN QUELLEN UND SEINER EINORDNUNG IM VORS OKRATISCHEN DENKEN. Hans Schwabl Die alten Milesier können erst nach einiger kritischer Vorarbeit Ge­ genstand begriffsgeschichtlicher Forschung sein. Der Anfang der grie­ chischen Philosophie ist uns ja nur durch die Berichte Späterer überliefert und aus dem Blickwinkel einer Problemstellung, die nicht mehr die der ersten Philosophen ist. So scheint der Versuch, die Eigenart der milesischen Philosophie zu bestimmen, zunächst so gut wie aussichtslos, insbesondere wenn man bedenkt, daß nicht einmal die eigentliche Quelle unserer Nach­ richten, das Werk Theophrasts, uns als solche überkommen ist, sondern daß wir auch hier erst rekonstruieren müssen.Der Anfang muß also sein, zu erforschen, was Theophrast gesagt und gemeint hat. Erst dann stellt sich die Aufgabe einer Rückübersetzung sei­ ner Berichte ins Archaische. Diese Rückübersetzung ist nur möglich inner­ halb einer entwicklungsgeschichtlichen Linie, die von den Früheren zu den Milesiern1) und von diesen wieder zu den späteren Vorsokratikern2) zu ziehen ist. In unserer kurzen Skizze kann das dafür schon Geleistete bzw. noch zu Leistende nur angedeutet werden. Wir beschränken uns außerdem auf Anaximander, einmal wegen der besonderen Stellung, die ihm zukommt, dann aber auch wegen der Quellenlage, die, wenn man sie nur recht einzuschätzen weiß, doch einigermaßen tragfähige Schlüsse auf den Ansatzpunkt und die Eigenart dieses frühen Denkers gestattet. [pp. 59 f.]

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Anaximander: Zu den Quellen und seiner Einordnung im Vorsokratischen Denken, 1964
By: Schwabl, Hans
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Type Article
Language German
Date 1964
Journal Archiv für Begriffsgeschichte
Volume 9
Pages 59-72
Categories no categories
Author(s) Schwabl, Hans
Editor(s)
Translator(s)
ANAXIMANDERZU DEN QUELLEN UND  SEINER EINORDNUNG 
IM  VORS OKRATISCHEN  DENKEN.
Hans Schwabl
Die alten Milesier können erst nach einiger kritischer Vorarbeit Ge­
genstand  begriffsgeschichtlicher  Forschung  sein.  Der Anfang  der  grie­
chischen Philosophie ist uns ja nur durch die Berichte Späterer überliefert 
und aus dem Blickwinkel einer Problemstellung, die nicht mehr die der 
ersten Philosophen ist. So scheint der Versuch, die Eigenart der milesischen 
Philosophie zu bestimmen, zunächst so gut wie aussichtslos, insbesondere 
wenn man bedenkt, daß nicht einmal die eigentliche Quelle unserer Nach­
richten, das Werk Theophrasts, uns als solche überkommen ist, sondern 
daß wir auch hier erst rekonstruieren müssen.Der Anfang muß also sein, zu erforschen, was Theophrast gesagt und 
gemeint hat. Erst dann stellt sich die Aufgabe einer Rückübersetzung sei­
ner Berichte ins Archaische. Diese Rückübersetzung ist nur möglich inner­
halb  einer entwicklungsgeschichtlichen Linie,  die von den Früheren zu 
den Milesiern1) und von diesen wieder zu den späteren Vorsokratikern2) 
zu ziehen ist. In unserer kurzen Skizze kann das dafür schon Geleistete 
bzw.  noch  zu Leistende nur  angedeutet werden.  Wir beschränken  uns 
außerdem auf Anaximander, einmal wegen der besonderen Stellung, die 
ihm zukommt, dann aber auch wegen der Quellenlage, die, wenn man sie nur recht einzuschätzen weiß, doch einigermaßen tragfähige Schlüsse auf 
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