Die Stellung des Neuplatonikers Simplikios zum Verhältnis der Philosophie zu Religion und Theurgie, 2002
By: Hadot, Ilsetraut, Kobusch, Theo (Ed.), Erler, Michael (Ed.)
Title Die Stellung des Neuplatonikers Simplikios zum Verhältnis der Philosophie zu Religion und Theurgie
Type Book Section
Language German
Date 2002
Published in Metaphysik und Religion: Zur Signatur des spätantiken Denkens / Akten des Internationalen Kongresses vom 13.-17. März 2001 in Würzburg
Pages 323-342
Categories no categories
Author(s) Hadot, Ilsetraut
Editor(s) Kobusch, Theo , Erler, Michael
Translator(s)
Der Epiktetkommentar ist dazu bestimmt, dem Leser die sittlichen Grundhaltungen zu vermitteln, ohne die es für ihn nicht förderlich ist, ein Studium der Philosophie zu beginnen. Da es sich somit um eine allgemein gehaltene Einführung handelt, die den Erwerb der bürgerlichen Tugenden mit Hilfe der neuplatonischen Kommentierung des Handbüchleins des Epiktet zum Ziel hat, wird im Verfolg des zu kommentierenden Textes eine breite Palette von philosophischen Fragen kurz angesprochen, ohne in die Tiefen des philosophischen Systems vorzudringen. Es ist daher unerlässlich, bei der Interpretierung des Epiktetkommentars über die traditionellen neuplatonischen Lehren informiert zu sein, wenn man den dogmatischen Hintergrund der Darlegungen des Simplikios erfassen will: Die Aneignung der ersten Stufe des neuplatonischen Tugendkanons, der politischen Tugenden, die erklärterweise das Ziel des Kommentars zum Handbüchlein des Epiktet ist, geht mit der Ausübung der Kultriten einher, wenn sie wohl auch im Allgemeinen zur Zeit des Simplikios nur noch im privaten Rahmen stattfinden konnten. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, daß Simplikios eine im Vergleich zu Jamblich, Hierokles und Proklos abweichende Haltung gegenüber dem Verhältnis der Philosophie zu Religion und Theurgie eingenommen hätte, d. h. daß, bei aller Wichtigkeit und Unerlässlichkeit der Theurgie, auch für ihn die Philosophie mit ihrer rationalen Erfassung der metaphysischen Themen eine unabdingbare Voraussetzung bleibt. [Author’s abstract]

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