Dictionnaire des philosophes antiques, vol. VI: de Sabinillus à Tyrsénos, 2016
By: Goulet, Richard (Ed.)
Title Dictionnaire des philosophes antiques, vol. VI: de Sabinillus à Tyrsénos
Type Edited Book
Language French
Date 2016
Publication Place Paris
Publisher CNRS Éditions
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Goulet, Richard
Translator(s)
Rebiew by Udo Hartmann, Institut für Altertumswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Der von Richard Goulet herausgegebene Dictionnaire des philosophes antiques gehört zweifellos zu den wichtigsten Projekten auf dem Gebiet der Philosophiegeschichte der Antike in den letzten Jahrzehnten. Mit dem siebenten ist nun der letzte der gewichtigen Bände dieses Lexikons erschienen, das in umfassender Weise über alle Philosophen der Antike informiert. Seit 1981 arbeiteten zahlreiche Wissenschaftler unter Leitung Goulets an diesem Projekt des CNRS, der erste Band des Lexikons mit dem Buchstaben A wurde dann im Jahr 1989 veröffentlicht. Nunmehr liegen die sieben Bände und ein Supplementband (von 2003) des Nachschlagewerks vor, das in teilweise sehr umfangreichen Artikeln alle bezeugten Philosophen von den Vorsokratikern bis zu den Neuplatonikern des 6. Jahrhunderts in biographischen Einträgen in alphabetischer Form – versehen mit Nummern – vorstellt. Dabei werden nicht nur die bedeutenden griechischen und römischen Philosophen und ihre Schüler, sondern alle Personen aufgenommen, die in den Quellen als ‚Philosophen‘ charakterisiert werden, an einer Philosophenschule studiert haben oder im Umfeld von Philosophen tätig waren. In diesem Dictionnaire finden sich somit auch zahlreiche weitgehend unbekannte Philosophen und Gelehrte mit philosophischen Interessen (Sophisten, Mediziner, Mathematiker oder Dichter) sowie alle Personen, die auf Grund ihrer Gelehrsamkeit oder Lebenshaltung in literarischen, epigraphischen und papyrologischen Zeugnissen als ‚Philosophen‘ bezeichnet werden. Neben dieser Vollständigkeit der Erfassung antiker Philosophen beeindruckt das Lexikon auch durch seine Gründlichkeit: Die zumeist hervorragenden Einträge informieren über den Lebenslauf und die Werke der Gelehrten, listen aber auch die Forschungsliteratur zu den Philosophen in enzyklopädischer Weise auf; die Autoren diskutieren zudem die relevanten Forschungsfragen und besprechen auch die ikonographischen Zeugnisse zu den Gelehrten. Dabei werden sowohl die griechischen und lateinischen Quellen als auch die orientalische Überlieferung bei syrischen, armenischen, georgischen und arabischen Autoren für den Leser erschlossen. Für sehr viele Artikel konnten zudem ausgewiesene Fachleute zum jeweiligen Denker als Autoren gewonnen werden. Zahlreiche qualitätsvolle Artikel stammen aber auch aus der Feder Goulets (im vorliegenden siebenten Band sind es 83 Artikel), der sich in unzähligen Arbeiten um die Erforschung der antiken Philosophiegeschichte verdient gemacht hat. Der Dictionnaire des philosophes antiques ist somit für alle, die sich mit der Philosophie und dem Bildungswesen der Antike beschäftigen, zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden. Umso erfreulicher ist es, dass nun alle Artikel vorliegen. Auch der letzte Band des Dictionnaire erfüllt die in ihn gesteckten Erwartungen: In gewohnter Qualität werden hier die Philosophen von U bis Z vorgestellt. Doch bietet der von Goulet sorgfältig redigierte Band weitaus mehr:1 Nach der Liste der Autoren des Bandes und der Abkürzungen (S. 9–82)2 und einem ersten Lexikonsteil, in dem die Philosophen mit den Anfangsbuchstaben U, V, X und Z aufgeführt werden (S. 85–451), folgen im zweiten Teil „Compléments“ (S. 453–1018), also Supplementeinträge zu Philosophen von A bis T, die in den früheren Bänden nicht aufgenommen wurden, und Ergänzung zu bereits publizierten Artikeln, etwa zu Aristoteles oder Heraklit. Die beiden Anhänge im dritten Teil des Bandes (S. 1019–1174) stellen die bislang im Dictionnaire noch nicht besprochenen philosophischen Schulen vor: In der sehr knapp gehaltenen und mit nur wenigen Literaturhinweisen versehenen „Annexe I“ bespricht Marco Di Branco Lykeion, Stoa und Epikurs Garten sowie die neuplatonische Schule von Apameia (S. 1019–1024), wobei er sich auf die baulichen Strukturen konzentriert und kaum etwas zu den Institutionen sagt; in der umfangreichen „Annexe II“ („Compléments“ zu P 333. Pythagore de Samos, S. 1025–1174) stellt Constantinos Macris die Pythagoreer, ihre Lehren und die pythagoreischen Traditionen bis in die Spätantike sowie das Nachleben bis in die Frühe Neuzeit vor, wobei Macris in erster Linie die umfängliche Literatur zu den verschiedenen Aspekten zusammenstellt.3 Den Abschluss des Bandes bildet ein Epimetrum (S. 1175–1217), in dem Goulet in Tabellen, Diagrammen und Übersichten eine statistische Auswertung zu den antiken Philosophen vorlegt. Goulet betrachtet dabei die Zugehörigkeit zu den antiken Philosophenschulen, Herkunft, Ausbildungsort und Geschlecht und analysiert die Angaben auch in der Abfolge der Jahrhunderte. Die Aussagekraft der statistischen Ergebnisse erschließt sich dem Leser allerdings nicht immer, da Goulet zumeist keine Interpretation bietet. Was bedeutet es etwa, wenn 19 Prozent aller bekannten Philosophen Platoniker und 8 Prozent Epikureer waren? Was heißt es, dass mit 105 Inschriften die meisten epigraphischen Zeugnisse für Philosophen aus dem 2. Jahrhundert stammen (gefolgt von 43 im 1. Jahrhundert)? Was bedeutet es, dass unter den Philosophinnen im 5. Jahrhundert v.Chr. die meisten Frauen Pythagoreerinnen (12) waren (gefolgt von 8 Epikureerinnen im 4. Jahrhundert v.Chr.)? Die Register (S. 1219–1465) erschließen die Eigennamen (und geben – wenn vorhanden – den prosopographischen Eintrag fett an), Namen und Begriffe aus den Werktiteln der antiken Philosophen sowie die Kommentare, Paraphrasen und antiken Übersetzungen zu philosophischen Werken aus allen Bänden des Dictionnaire. Die drei Register ermöglichen nun also eine hervorragende Orientierung in diesem umfangreichen Nachschlagewerk. Im ersten Teil des siebenten Bandes werden alle bekannten Philosophen von Ulpianos von Gaza (Goulet, U 1, S. 85), einem Kommilitonen des Proklos in Alexandreia, bis zum Plotin-Schüler Zotikos (Luc Brisson, Z 44, S. 451) betrachtet. Die umfangreichsten Beiträge sind dabei den bekannten Philosophen gewidmet, so dem spätantiken Platoniker und Theologen Marius Victorinus (Lenka Karfíková, V 14, S. 153–166), zu dem ausführlich die Thesen über mögliche Einflüsse des Plotin, des Porphyrios, der Mittelplatoniker und der Neuplatoniker nach Porphyrios auf sein Denken vorgestellt werden, dem Vorsokratiker Xenophanes (Dominique Arnould / Goulet, X 15, S. 211–219), dem Schulhaupt der Akademie Xenokrates (Margherita Isnardi Parente, X 10, S. 194–208), dem Sokratiker Xenophon (Louis-André Dorion / Jörn Lang, X 19, S. 227–290), in dessen Eintrag auch der ‚Alte Oligarch‘ kurz besprochen wird, dem Eleaten Zenon (Daniel de Smet, Z 19, S. 346–363) sowie dem Begründer der Stoa, Zenon von Kition (Jean-Baptiste Gourinat / Lang, Z 20, S. 364–396). Dan Dana stellt das legendäre Material zum Geten Zalmoxis, dem Sklaven und Schüler des Pythagoras, vor (Z 3, S. 317–322). Aber auch in diesem Band finden sich neben den Philosophen wieder viele Gelehrte mit philosophischen Interessen: Lange Artikel erörtern so Leben und Werk sowie philosophische Beeinflussungen des Universalgelehrten M. Terentius Varro, der in Athen studiert hat (Yves Lehmann, V 5, S. 94–133), des Dichters Vergil (Régine Chambert, V 10, S. 136–147), dessen Bildungsweg ausführlich nachgezeichnet wird, des Theologen Zacharias Rhetor (Frédéric Alpi, Z 1, S. 301–308), dessen polemische Schriften gegen pagane Neuplatoniker genauer vorgestellt werden4, sowie des Alchemisten Zosimos von Panopolis (Matteo Martelli, Z 42, 447–450), der auch eine Platon-Vita verfaßt haben soll.5 Neben diesen prominenten Namen vereint der siebente Band aber auch wieder zahlreiche kaum bekannte Philosophen und viele nur an wenigen Stellen in philosophischen Werken erwähnte, schattenhafte Gelehrte wie den Skeptiker Xeniades von Korinth (Marie-Odile Goulet-Cazé, X 4, S. 189f.), den Diadochen Zenodotos an der Athener Schule aus dem späten 5. Jahrhundert, dessen Scholarchat Goulet jedoch bezweifelt (Z 10, S. 341f.)6, den Juden und Proklos-Schüler Zenon von Alexandreia (Goulet, Z 18, S. 345)7 oder den Stoiker Zenothemis, eine erfundene Gestalt aus einem Dialog Lukians (Patrick Robiano, Z 26, S. 417f.). Aufgenommen wurden schließlich einige nur epigraphisch bezeugte Philosophen und philosophierende Beamte wie der von Goulet als Epikureer gedeutete Ritter und praefectus Mesopotamiae et Osrhoenae L. Valerius Valerianus signo Dardanius (V 2, S. 89f.)8, der Stoiker P. Avianius Valerius (V 3, S. 90), der laut Bernadette Puech im 2. Jahrhundert im mysischen Hadrianoi wirkte9, der Platoniker Zosimos oder der Athener Stoiker Zosimianos (Puech, Z 41, S. 447; Z 43, S. 450).10 Im Supplementteil werden ebenfalls einige bekannte Philosophen besprochen, der ausführlichste Beitrag ist indes Pythagoras gewidmet (P 333, S. 681–884): Detailliert erörtert Macris hier die biographischen Traditionen über Pythagoras vom Zeitgenossen Xenophanes über die hellenistischen Viten bis zu Iamblichs Pythagoras-Schrift, die ikonographischen Zeugnisse sowie die Berichte über Pythagoras’ Leben, Schule und Lehren. Macris erschließt zudem in geradezu enzyklopädischer Weise die Literatur zu allen Aspekten (S. 681–850).11 Ergänzt wird diese Beitrag von einer Analyse der gnomologischen Tradition durch Katarzyna Prochenko (S. 851–860) sowie der syrischen und arabischen Überlieferung durch Anna Izdebska (S. 860–884). Etwas künstlich wirkt indes die Auslagerung der Besprechung der Pythagoreer durch Macris in die bereits erwähnte „Annexe II“, läßt sich die Tradition doch kaum scharf in Berichte über Pythagoras und über die Pythagoreer und deren Lehren trennen. Ausführliche Beiträge stellen zudem den Theologen und Exegeten Didymos den Blinden (Marco Zambon, D 106a, S. 485–513), den Theologen Gregor von Nyssa und sein Verhältnis zur Philosophie (Matthieu Cassin, G 34a, S. 534–571), den Pythagoreer Philolaos (Macris, P 143, S. 637–667) und den Sokratiker Simmias von Theben (Macris, S 86, S. 904–933) vor. Aber auch im Supplementteil finden sich viele in den früheren Bänden übersehene, wenig bekannte Philosophen, die oft bloße Namen bleiben, halblegendäre Personen wie Themistokleia, eine Priesterin aus Delphi und ‚Lehrerin‘ des Pythagoras (Macris, T 39a, S. 963–965), sowie erfundene, literarische Gestalten wie die sicherlich fiktiven Dialogpartner Aigyptos und Euxitheos im Theophrastos des Aineas von Gaza (Goulet, A 59a, S. 456; E 182a, 525).12 Ergänzt werden im Supplementteil zudem einige lediglich epigraphisch bezeugte Philosophen wie T. Coponius Maximus (Puech, M 72a, S. 607–608), einige philosophieinteressierte Gelehrte wie der Mediziner Magnos von Nisibis (Richard Goulet / Véronique Boudon-Millot, M 13a, S. 584–588) sowie bildungsbeflissene Beamte wie der comes Orientis Iulianus, den Libanios als Philosoph beschreibt (epist. 1261, 4–5; Goulet, I 43a, S. 579), oder der praefectus Augustalis Pentadios (Goulet, P 78a, S. 633).13 Der Sophist und Hermogenes-Kommentator Euagoras wurde von Goulet ergänzt, da Syrianus ihn als Philosophen qualifiziert (E 182b, S. 525).14 Bislang unbeachtet blieb in allen Prosopographien der bei Pappos von Alexandreia erwähnte ‚Philosoph‘ Hierios, der im frühen 4. Jahrhundert in Alexandreia Mathematik unterrichtete (Goulet, H 119a, S. 578).15 Ob allerdings der auch als Schriftsteller tätige Augustus seinen knappen Eintrag im Supplementteil des Philosophenlexikons wirklich verdient hat (Yasmina Benferhat, O 7a, S. 626), kann man sicher bezweifeln. Auch der siebente und letzte Band des Dictionnaire des philosophes antiques erfasst somit in hervorragender Weise das Quellenmaterial und die Forschungen zu den Philosophen von U bis Z und bietet im Supplementteil wichtige Ergänzungen zu den bislang erschienenen Bänden, deren Inhalt nun auch durch das umfängliche Gesamtregister erfasst werden kann. Der gut gebundene und relativ preiswerte Band sollte daher in keiner altertumswissenschaftlichen Bibliothek fehlen. Man kann den Autoren der Beiträge und allen voran dem Herausgeber Goulet nur für ihre sorgfältige und hervorragende Arbeit danken, dank der nun nach knapp drei Jahrzehnten ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk vorliegt, das die Welt der antiken Philosophen vollständig erschließt.

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Jahrhunderts in biographischen Eintr\u00e4gen in alphabetischer Form \u2013 versehen mit Nummern \u2013 vorstellt. Dabei werden nicht nur die bedeutenden griechischen und r\u00f6mischen Philosophen und ihre Sch\u00fcler, sondern alle Personen aufgenommen, die in den Quellen als \u201aPhilosophen\u2018 charakterisiert werden, an einer Philosophenschule studiert haben oder im Umfeld von Philosophen t\u00e4tig waren. In diesem Dictionnaire finden sich somit auch zahlreiche weitgehend unbekannte Philosophen und Gelehrte mit philosophischen Interessen (Sophisten, Mediziner, Mathematiker oder Dichter) sowie alle Personen, die auf Grund ihrer Gelehrsamkeit oder Lebenshaltung in literarischen, epigraphischen und papyrologischen Zeugnissen als \u201aPhilosophen\u2018 bezeichnet werden. 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Was hei\u00dft es, dass mit 105 Inschriften die meisten epigraphischen Zeugnisse f\u00fcr Philosophen aus dem 2. Jahrhundert stammen (gefolgt von 43 im 1. Jahrhundert)? Was bedeutet es, dass unter den Philosophinnen im 5. Jahrhundert v.Chr. die meisten Frauen Pythagoreerinnen (12) waren (gefolgt von 8 Epikureerinnen im 4. Jahrhundert v.Chr.)? Die Register (S. 1219\u20131465) erschlie\u00dfen die Eigennamen (und geben \u2013 wenn vorhanden \u2013 den prosopographischen Eintrag fett an), Namen und Begriffe aus den Werktiteln der antiken Philosophen sowie die Kommentare, Paraphrasen und antiken \u00dcbersetzungen zu philosophischen Werken aus allen B\u00e4nden des Dictionnaire. 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Die umfangreichsten Beitr\u00e4ge sind dabei den bekannten Philosophen gewidmet, so dem sp\u00e4tantiken Platoniker und Theologen Marius Victorinus (Lenka Karf\u00edkov\u00e1, V 14, S. 153\u2013166), zu dem ausf\u00fchrlich die Thesen \u00fcber m\u00f6gliche Einfl\u00fcsse des Plotin, des Porphyrios, der Mittelplatoniker und der Neuplatoniker nach Porphyrios auf sein Denken vorgestellt werden, dem Vorsokratiker Xenophanes (Dominique Arnould \/ Goulet, X 15, S. 211\u2013219), dem Schulhaupt der Akademie Xenokrates (Margherita Isnardi Parente, X 10, S. 194\u2013208), dem Sokratiker Xenophon (Louis-Andr\u00e9 Dorion \/ J\u00f6rn Lang, X 19, S. 227\u2013290), in dessen Eintrag auch der \u201aAlte Oligarch\u2018 kurz besprochen wird, dem Eleaten Zenon (Daniel de Smet, Z 19, S. 346\u2013363) sowie dem Begr\u00fcnder der Stoa, Zenon von Kition (Jean-Baptiste Gourinat \/ Lang, Z 20, S. 364\u2013396). 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Jahrhundert, dessen Scholarchat Goulet jedoch bezweifelt (Z 10, S. 341f.)6, den Juden und Proklos-Sch\u00fcler Zenon von Alexandreia (Goulet, Z 18, S. 345)7 oder den Stoiker Zenothemis, eine erfundene Gestalt aus einem Dialog Lukians (Patrick Robiano, Z 26, S. 417f.). Aufgenommen wurden schlie\u00dflich einige nur epigraphisch bezeugte Philosophen und philosophierende Beamte wie der von Goulet als Epikureer gedeutete Ritter und praefectus Mesopotamiae et Osrhoenae L. Valerius Valerianus signo Dardanius (V 2, S. 89f.)8, der Stoiker P. Avianius Valerius (V 3, S. 90), der laut Bernadette Puech im 2. 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Dictionnaire des philosophes antiques, vol V: de Paccius à Rutilius Rufus - Vb: de Plotina à Rutilius Rufus, 2012
By: Goulet, Richard (Ed.)
Title Dictionnaire des philosophes antiques, vol V: de Paccius à Rutilius Rufus - Vb: de Plotina à Rutilius Rufus
Type Edited Book
Language French
Date 2012
Publication Place Paris
Publisher CNRS Éditions
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Goulet, Richard
Translator(s)

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Porphyre. La vie de Plotin. Travaux préliminaires et index grec complet, 1982
By: Brisson, Luc (Ed.), Goulet-Cazé, Marie-Odile (Ed.), Goulet, Richard (Ed.), O’Brien, Denis (Ed.)
Title Porphyre. La vie de Plotin. Travaux préliminaires et index grec complet
Type Edited Book
Language undefined
Date 1982
Publication Place Paris
Publisher Vrin
Series Histoire des doctrines de l'Antiquité classique
Volume 6
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Brisson, Luc , Goulet-Cazé, Marie-Odile , Goulet, Richard , O’Brien, Denis
Translator(s)
Il est apparu que le dernier mot n'avait pas été dit sur ce texte de Porphyre, capital pour notre connaissance de la personne et de l'école de Plotin, et plus largement de la vie philosophique au IIIe siècle de notre ère. Car on est en présence d'un document dont la simplicité est illusoire : la traduction même en est hérissée de difficultés, qui, dans nombre de cas, semblent avoir jusqu'ici échappé à l'attention ; d'autre part, la valeur historique de cette biographie, indubitable en apparence, ne cesse en vérité de faire problème par suite de l'application de Porphyre à se donner en toute circonstance le beau rôle. De telles considérations, et d'autres encore, ont donné à penser que l'on ne perdrait pas son temps en reprenant l'étude de ce vieux texte sur des bases entièrement nouvelles. [official abstract]

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Dictionnaire des philosophes antiques, vol V: de Paccius à Rutilius Rufus - Vb: de Plotina à Rutilius Rufus, 2012
By: Goulet, Richard (Ed.)
Title Dictionnaire des philosophes antiques, vol V: de Paccius à Rutilius Rufus - Vb: de Plotina à Rutilius Rufus
Type Edited Book
Language French
Date 2012
Publication Place Paris
Publisher CNRS Éditions
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Goulet, Richard
Translator(s)

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Dictionnaire des philosophes antiques, vol. VI: de Sabinillus à Tyrsénos, 2016
By: Goulet, Richard (Ed.)
Title Dictionnaire des philosophes antiques, vol. VI: de Sabinillus à Tyrsénos
Type Edited Book
Language French
Date 2016
Publication Place Paris
Publisher CNRS Éditions
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Goulet, Richard
Translator(s)
Rebiew by Udo Hartmann, Institut für Altertumswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Der von Richard Goulet herausgegebene Dictionnaire des philosophes antiques gehört zweifellos zu den wichtigsten Projekten auf dem Gebiet der Philosophiegeschichte der Antike in den letzten Jahrzehnten. Mit dem siebenten ist nun der letzte der gewichtigen Bände dieses Lexikons erschienen, das in umfassender Weise über alle Philosophen der Antike informiert. Seit 1981 arbeiteten zahlreiche Wissenschaftler unter Leitung Goulets an diesem Projekt des CNRS, der erste Band des Lexikons mit dem Buchstaben A wurde dann im Jahr 1989 veröffentlicht. Nunmehr liegen die sieben Bände und ein Supplementband (von 2003) des Nachschlagewerks vor, das in teilweise sehr umfangreichen Artikeln alle bezeugten Philosophen von den Vorsokratikern bis zu den Neuplatonikern des 6. Jahrhunderts in biographischen Einträgen in alphabetischer Form – versehen mit Nummern – vorstellt. Dabei werden nicht nur die bedeutenden griechischen und römischen Philosophen und ihre Schüler, sondern alle Personen aufgenommen, die in den Quellen als ‚Philosophen‘ charakterisiert werden, an einer Philosophenschule studiert haben oder im Umfeld von Philosophen tätig waren. In diesem Dictionnaire finden sich somit auch zahlreiche weitgehend unbekannte Philosophen und Gelehrte mit philosophischen Interessen (Sophisten, Mediziner, Mathematiker oder Dichter) sowie alle Personen, die auf Grund ihrer Gelehrsamkeit oder Lebenshaltung in literarischen, epigraphischen und papyrologischen Zeugnissen als ‚Philosophen‘ bezeichnet werden. Neben dieser Vollständigkeit der Erfassung antiker Philosophen beeindruckt das Lexikon auch durch seine Gründlichkeit: Die zumeist hervorragenden Einträge informieren über den Lebenslauf und die Werke der Gelehrten, listen aber auch die Forschungsliteratur zu den Philosophen in enzyklopädischer Weise auf; die Autoren diskutieren zudem die relevanten Forschungsfragen und besprechen auch die ikonographischen Zeugnisse zu den Gelehrten. Dabei werden sowohl die griechischen und lateinischen Quellen als auch die orientalische Überlieferung bei syrischen, armenischen, georgischen und arabischen Autoren für den Leser erschlossen. Für sehr viele Artikel konnten zudem ausgewiesene Fachleute zum jeweiligen Denker als Autoren gewonnen werden. Zahlreiche qualitätsvolle Artikel stammen aber auch aus der Feder Goulets (im vorliegenden siebenten Band sind es 83 Artikel), der sich in unzähligen Arbeiten um die Erforschung der antiken Philosophiegeschichte verdient gemacht hat. Der Dictionnaire des philosophes antiques ist somit für alle, die sich mit der Philosophie und dem Bildungswesen der Antike beschäftigen, zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden.

Umso erfreulicher ist es, dass nun alle Artikel vorliegen. Auch der letzte Band des Dictionnaire erfüllt die in ihn gesteckten Erwartungen: In gewohnter Qualität werden hier die Philosophen von U bis Z vorgestellt. Doch bietet der von Goulet sorgfältig redigierte Band weitaus mehr:1 Nach der Liste der Autoren des Bandes und der Abkürzungen (S. 9–82)2 und einem ersten Lexikonsteil, in dem die Philosophen mit den Anfangsbuchstaben U, V, X und Z aufgeführt werden (S. 85–451), folgen im zweiten Teil „Compléments“ (S. 453–1018), also Supplementeinträge zu Philosophen von A bis T, die in den früheren Bänden nicht aufgenommen wurden, und Ergänzung zu bereits publizierten Artikeln, etwa zu Aristoteles oder Heraklit. Die beiden Anhänge im dritten Teil des Bandes (S. 1019–1174) stellen die bislang im Dictionnaire noch nicht besprochenen philosophischen Schulen vor: In der sehr knapp gehaltenen und mit nur wenigen Literaturhinweisen versehenen „Annexe I“ bespricht Marco Di Branco Lykeion, Stoa und Epikurs Garten sowie die neuplatonische Schule von Apameia (S. 1019–1024), wobei er sich auf die baulichen Strukturen konzentriert und kaum etwas zu den Institutionen sagt; in der umfangreichen „Annexe II“ („Compléments“ zu P 333. Pythagore de Samos, S. 1025–1174) stellt Constantinos Macris die Pythagoreer, ihre Lehren und die pythagoreischen Traditionen bis in die Spätantike sowie das Nachleben bis in die Frühe Neuzeit vor, wobei Macris in erster Linie die umfängliche Literatur zu den verschiedenen Aspekten zusammenstellt.3

Den Abschluss des Bandes bildet ein Epimetrum (S. 1175–1217), in dem Goulet in Tabellen, Diagrammen und Übersichten eine statistische Auswertung zu den antiken Philosophen vorlegt. Goulet betrachtet dabei die Zugehörigkeit zu den antiken Philosophenschulen, Herkunft, Ausbildungsort und Geschlecht und analysiert die Angaben auch in der Abfolge der Jahrhunderte. Die Aussagekraft der statistischen Ergebnisse erschließt sich dem Leser allerdings nicht immer, da Goulet zumeist keine Interpretation bietet. Was bedeutet es etwa, wenn 19 Prozent aller bekannten Philosophen Platoniker und 8 Prozent Epikureer waren? Was heißt es, dass mit 105 Inschriften die meisten epigraphischen Zeugnisse für Philosophen aus dem 2. Jahrhundert stammen (gefolgt von 43 im 1. Jahrhundert)? Was bedeutet es, dass unter den Philosophinnen im 5. Jahrhundert v.Chr. die meisten Frauen Pythagoreerinnen (12) waren (gefolgt von 8 Epikureerinnen im 4. Jahrhundert v.Chr.)? Die Register (S. 1219–1465) erschließen die Eigennamen (und geben – wenn vorhanden – den prosopographischen Eintrag fett an), Namen und Begriffe aus den Werktiteln der antiken Philosophen sowie die Kommentare, Paraphrasen und antiken Übersetzungen zu philosophischen Werken aus allen Bänden des Dictionnaire. Die drei Register ermöglichen nun also eine hervorragende Orientierung in diesem umfangreichen Nachschlagewerk.

Im ersten Teil des siebenten Bandes werden alle bekannten Philosophen von Ulpianos von Gaza (Goulet, U 1, S. 85), einem Kommilitonen des Proklos in Alexandreia, bis zum Plotin-Schüler Zotikos (Luc Brisson, Z 44, S. 451) betrachtet. Die umfangreichsten Beiträge sind dabei den bekannten Philosophen gewidmet, so dem spätantiken Platoniker und Theologen Marius Victorinus (Lenka Karfíková, V 14, S. 153–166), zu dem ausführlich die Thesen über mögliche Einflüsse des Plotin, des Porphyrios, der Mittelplatoniker und der Neuplatoniker nach Porphyrios auf sein Denken vorgestellt werden, dem Vorsokratiker Xenophanes (Dominique Arnould / Goulet, X 15, S. 211–219), dem Schulhaupt der Akademie Xenokrates (Margherita Isnardi Parente, X 10, S. 194–208), dem Sokratiker Xenophon (Louis-André Dorion / Jörn Lang, X 19, S. 227–290), in dessen Eintrag auch der ‚Alte Oligarch‘ kurz besprochen wird, dem Eleaten Zenon (Daniel de Smet, Z 19, S. 346–363) sowie dem Begründer der Stoa, Zenon von Kition (Jean-Baptiste Gourinat / Lang, Z 20, S. 364–396). Dan Dana stellt das legendäre Material zum Geten Zalmoxis, dem Sklaven und Schüler des Pythagoras, vor (Z 3, S. 317–322). Aber auch in diesem Band finden sich neben den Philosophen wieder viele Gelehrte mit philosophischen Interessen: Lange Artikel erörtern so Leben und Werk sowie philosophische Beeinflussungen des Universalgelehrten M. Terentius Varro, der in Athen studiert hat (Yves Lehmann, V 5, S. 94–133), des Dichters Vergil (Régine Chambert, V 10, S. 136–147), dessen Bildungsweg ausführlich nachgezeichnet wird, des Theologen Zacharias Rhetor (Frédéric Alpi, Z 1, S. 301–308), dessen polemische Schriften gegen pagane Neuplatoniker genauer vorgestellt werden4, sowie des Alchemisten Zosimos von Panopolis (Matteo Martelli, Z 42, 447–450), der auch eine Platon-Vita verfaßt haben soll.5 Neben diesen prominenten Namen vereint der siebente Band aber auch wieder zahlreiche kaum bekannte Philosophen und viele nur an wenigen Stellen in philosophischen Werken erwähnte, schattenhafte Gelehrte wie den Skeptiker Xeniades von Korinth (Marie-Odile Goulet-Cazé, X 4, S. 189f.), den Diadochen Zenodotos an der Athener Schule aus dem späten 5. Jahrhundert, dessen Scholarchat Goulet jedoch bezweifelt (Z 10, S. 341f.)6, den Juden und Proklos-Schüler Zenon von Alexandreia (Goulet, Z 18, S. 345)7 oder den Stoiker Zenothemis, eine erfundene Gestalt aus einem Dialog Lukians (Patrick Robiano, Z 26, S. 417f.). Aufgenommen wurden schließlich einige nur epigraphisch bezeugte Philosophen und philosophierende Beamte wie der von Goulet als Epikureer gedeutete Ritter und praefectus Mesopotamiae et Osrhoenae L. Valerius Valerianus signo Dardanius (V 2, S. 89f.)8, der Stoiker P. Avianius Valerius (V 3, S. 90), der laut Bernadette Puech im 2. Jahrhundert im mysischen Hadrianoi wirkte9, der Platoniker Zosimos oder der Athener Stoiker Zosimianos (Puech, Z 41, S. 447; Z 43, S. 450).10

Im Supplementteil werden ebenfalls einige bekannte Philosophen besprochen, der ausführlichste Beitrag ist indes Pythagoras gewidmet (P 333, S. 681–884): Detailliert erörtert Macris hier die biographischen Traditionen über Pythagoras vom Zeitgenossen Xenophanes über die hellenistischen Viten bis zu Iamblichs Pythagoras-Schrift, die ikonographischen Zeugnisse sowie die Berichte über Pythagoras’ Leben, Schule und Lehren. Macris erschließt zudem in geradezu enzyklopädischer Weise die Literatur zu allen Aspekten (S. 681–850).11 Ergänzt wird diese Beitrag von einer Analyse der gnomologischen Tradition durch Katarzyna Prochenko (S. 851–860) sowie der syrischen und arabischen Überlieferung durch Anna Izdebska (S. 860–884). Etwas künstlich wirkt indes die Auslagerung der Besprechung der Pythagoreer durch Macris in die bereits erwähnte „Annexe II“, läßt sich die Tradition doch kaum scharf in Berichte über Pythagoras und über die Pythagoreer und deren Lehren trennen. Ausführliche Beiträge stellen zudem den Theologen und Exegeten Didymos den Blinden (Marco Zambon, D 106a, S. 485–513), den Theologen Gregor von Nyssa und sein Verhältnis zur Philosophie (Matthieu Cassin, G 34a, S. 534–571), den Pythagoreer Philolaos (Macris, P 143, S. 637–667) und den Sokratiker Simmias von Theben (Macris, S 86, S. 904–933) vor. Aber auch im Supplementteil finden sich viele in den früheren Bänden übersehene, wenig bekannte Philosophen, die oft bloße Namen bleiben, halblegendäre Personen wie Themistokleia, eine Priesterin aus Delphi und ‚Lehrerin‘ des Pythagoras (Macris, T 39a, S. 963–965), sowie erfundene, literarische Gestalten wie die sicherlich fiktiven Dialogpartner Aigyptos und Euxitheos im Theophrastos des Aineas von Gaza (Goulet, A 59a, S. 456; E 182a, 525).12 Ergänzt werden im Supplementteil zudem einige lediglich epigraphisch bezeugte Philosophen wie T. Coponius Maximus (Puech, M 72a, S. 607–608), einige philosophieinteressierte Gelehrte wie der Mediziner Magnos von Nisibis (Richard Goulet / Véronique Boudon-Millot, M 13a, S. 584–588) sowie bildungsbeflissene Beamte wie der comes Orientis Iulianus, den Libanios als Philosoph beschreibt (epist. 1261, 4–5; Goulet, I 43a, S. 579), oder der praefectus Augustalis Pentadios (Goulet, P 78a, S. 633).13 Der Sophist und Hermogenes-Kommentator Euagoras wurde von Goulet ergänzt, da Syrianus ihn als Philosophen qualifiziert (E 182b, S. 525).14 Bislang unbeachtet blieb in allen Prosopographien der bei Pappos von Alexandreia erwähnte ‚Philosoph‘ Hierios, der im frühen 4. Jahrhundert in Alexandreia Mathematik unterrichtete (Goulet, H 119a, S. 578).15 Ob allerdings der auch als Schriftsteller tätige Augustus seinen knappen Eintrag im Supplementteil des Philosophenlexikons wirklich verdient hat (Yasmina Benferhat, O 7a, S. 626), kann man sicher bezweifeln.

Auch der siebente und letzte Band des Dictionnaire des philosophes antiques erfasst somit in hervorragender Weise das Quellenmaterial und die Forschungen zu den Philosophen von U bis Z und bietet im Supplementteil wichtige Ergänzungen zu den bislang erschienenen Bänden, deren Inhalt nun auch durch das umfängliche Gesamtregister erfasst werden kann. Der gut gebundene und relativ preiswerte Band sollte daher in keiner altertumswissenschaftlichen Bibliothek fehlen. Man kann den Autoren der Beiträge und allen voran dem Herausgeber Goulet nur für ihre sorgfältige und hervorragende Arbeit danken, dank der nun nach knapp drei Jahrzehnten ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk vorliegt, das die Welt der antiken Philosophen vollständig erschließt.

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Die beiden Anh\u00e4nge im dritten Teil des Bandes (S. 1019\u20131174) stellen die bislang im Dictionnaire noch nicht besprochenen philosophischen Schulen vor: In der sehr knapp gehaltenen und mit nur wenigen Literaturhinweisen versehenen \u201eAnnexe I\u201c bespricht Marco Di Branco Lykeion, Stoa und Epikurs Garten sowie die neuplatonische Schule von Apameia (S. 1019\u20131024), wobei er sich auf die baulichen Strukturen konzentriert und kaum etwas zu den Institutionen sagt; in der umfangreichen \u201eAnnexe II\u201c (\u201eCompl\u00e9ments\u201c zu P 333. Pythagore de Samos, S. 1025\u20131174) stellt Constantinos Macris die Pythagoreer, ihre Lehren und die pythagoreischen Traditionen bis in die Sp\u00e4tantike sowie das Nachleben bis in die Fr\u00fche Neuzeit vor, wobei Macris in erster Linie die umf\u00e4ngliche Literatur zu den verschiedenen Aspekten zusammenstellt.3\r\n\r\nDen Abschluss des Bandes bildet ein Epimetrum (S. 1175\u20131217), in dem Goulet in Tabellen, Diagrammen und \u00dcbersichten eine statistische Auswertung zu den antiken Philosophen vorlegt. Goulet betrachtet dabei die Zugeh\u00f6rigkeit zu den antiken Philosophenschulen, Herkunft, Ausbildungsort und Geschlecht und analysiert die Angaben auch in der Abfolge der Jahrhunderte. Die Aussagekraft der statistischen Ergebnisse erschlie\u00dft sich dem Leser allerdings nicht immer, da Goulet zumeist keine Interpretation bietet. Was bedeutet es etwa, wenn 19 Prozent aller bekannten Philosophen Platoniker und 8 Prozent Epikureer waren? Was hei\u00dft es, dass mit 105 Inschriften die meisten epigraphischen Zeugnisse f\u00fcr Philosophen aus dem 2. Jahrhundert stammen (gefolgt von 43 im 1. Jahrhundert)? Was bedeutet es, dass unter den Philosophinnen im 5. Jahrhundert v.Chr. die meisten Frauen Pythagoreerinnen (12) waren (gefolgt von 8 Epikureerinnen im 4. Jahrhundert v.Chr.)? Die Register (S. 1219\u20131465) erschlie\u00dfen die Eigennamen (und geben \u2013 wenn vorhanden \u2013 den prosopographischen Eintrag fett an), Namen und Begriffe aus den Werktiteln der antiken Philosophen sowie die Kommentare, Paraphrasen und antiken \u00dcbersetzungen zu philosophischen Werken aus allen B\u00e4nden des Dictionnaire. Die drei Register erm\u00f6glichen nun also eine hervorragende Orientierung in diesem umfangreichen Nachschlagewerk.\r\n\r\nIm ersten Teil des siebenten Bandes werden alle bekannten Philosophen von Ulpianos von Gaza (Goulet, U 1, S. 85), einem Kommilitonen des Proklos in Alexandreia, bis zum Plotin-Sch\u00fcler Zotikos (Luc Brisson, Z 44, S. 451) betrachtet. Die umfangreichsten Beitr\u00e4ge sind dabei den bekannten Philosophen gewidmet, so dem sp\u00e4tantiken Platoniker und Theologen Marius Victorinus (Lenka Karf\u00edkov\u00e1, V 14, S. 153\u2013166), zu dem ausf\u00fchrlich die Thesen \u00fcber m\u00f6gliche Einfl\u00fcsse des Plotin, des Porphyrios, der Mittelplatoniker und der Neuplatoniker nach Porphyrios auf sein Denken vorgestellt werden, dem Vorsokratiker Xenophanes (Dominique Arnould \/ Goulet, X 15, S. 211\u2013219), dem Schulhaupt der Akademie Xenokrates (Margherita Isnardi Parente, X 10, S. 194\u2013208), dem Sokratiker Xenophon (Louis-Andr\u00e9 Dorion \/ J\u00f6rn Lang, X 19, S. 227\u2013290), in dessen Eintrag auch der \u201aAlte Oligarch\u2018 kurz besprochen wird, dem Eleaten Zenon (Daniel de Smet, Z 19, S. 346\u2013363) sowie dem Begr\u00fcnder der Stoa, Zenon von Kition (Jean-Baptiste Gourinat \/ Lang, Z 20, S. 364\u2013396). Dan Dana stellt das legend\u00e4re Material zum Geten Zalmoxis, dem Sklaven und Sch\u00fcler des Pythagoras, vor (Z 3, S. 317\u2013322). Aber auch in diesem Band finden sich neben den Philosophen wieder viele Gelehrte mit philosophischen Interessen: Lange Artikel er\u00f6rtern so Leben und Werk sowie philosophische Beeinflussungen des Universalgelehrten M. Terentius Varro, der in Athen studiert hat (Yves Lehmann, V 5, S. 94\u2013133), des Dichters Vergil (R\u00e9gine Chambert, V 10, S. 136\u2013147), dessen Bildungsweg ausf\u00fchrlich nachgezeichnet wird, des Theologen Zacharias Rhetor (Fr\u00e9d\u00e9ric Alpi, Z 1, S. 301\u2013308), dessen polemische Schriften gegen pagane Neuplatoniker genauer vorgestellt werden4, sowie des Alchemisten Zosimos von Panopolis (Matteo Martelli, Z 42, 447\u2013450), der auch eine Platon-Vita verfa\u00dft haben soll.5 Neben diesen prominenten Namen vereint der siebente Band aber auch wieder zahlreiche kaum bekannte Philosophen und viele nur an wenigen Stellen in philosophischen Werken erw\u00e4hnte, schattenhafte Gelehrte wie den Skeptiker Xeniades von Korinth (Marie-Odile Goulet-Caz\u00e9, X 4, S. 189f.), den Diadochen Zenodotos an der Athener Schule aus dem sp\u00e4ten 5. Jahrhundert, dessen Scholarchat Goulet jedoch bezweifelt (Z 10, S. 341f.)6, den Juden und Proklos-Sch\u00fcler Zenon von Alexandreia (Goulet, Z 18, S. 345)7 oder den Stoiker Zenothemis, eine erfundene Gestalt aus einem Dialog Lukians (Patrick Robiano, Z 26, S. 417f.). Aufgenommen wurden schlie\u00dflich einige nur epigraphisch bezeugte Philosophen und philosophierende Beamte wie der von Goulet als Epikureer gedeutete Ritter und praefectus Mesopotamiae et Osrhoenae L. Valerius Valerianus signo Dardanius (V 2, S. 89f.)8, der Stoiker P. Avianius Valerius (V 3, S. 90), der laut Bernadette Puech im 2. Jahrhundert im mysischen Hadrianoi wirkte9, der Platoniker Zosimos oder der Athener Stoiker Zosimianos (Puech, Z 41, S. 447; Z 43, S. 450).10\r\n\r\nIm Supplementteil werden ebenfalls einige bekannte Philosophen besprochen, der ausf\u00fchrlichste Beitrag ist indes Pythagoras gewidmet (P 333, S. 681\u2013884): Detailliert er\u00f6rtert Macris hier die biographischen Traditionen \u00fcber Pythagoras vom Zeitgenossen Xenophanes \u00fcber die hellenistischen Viten bis zu Iamblichs Pythagoras-Schrift, die ikonographischen Zeugnisse sowie die Berichte \u00fcber Pythagoras\u2019 Leben, Schule und Lehren. Macris erschlie\u00dft zudem in geradezu enzyklop\u00e4discher Weise die Literatur zu allen Aspekten (S. 681\u2013850).11 Erg\u00e4nzt wird diese Beitrag von einer Analyse der gnomologischen Tradition durch Katarzyna Prochenko (S. 851\u2013860) sowie der syrischen und arabischen \u00dcberlieferung durch Anna Izdebska (S. 860\u2013884). Etwas k\u00fcnstlich wirkt indes die Auslagerung der Besprechung der Pythagoreer durch Macris in die bereits erw\u00e4hnte \u201eAnnexe II\u201c, l\u00e4\u00dft sich die Tradition doch kaum scharf in Berichte \u00fcber Pythagoras und \u00fcber die Pythagoreer und deren Lehren trennen. Ausf\u00fchrliche Beitr\u00e4ge stellen zudem den Theologen und Exegeten Didymos den Blinden (Marco Zambon, D 106a, S. 485\u2013513), den Theologen Gregor von Nyssa und sein Verh\u00e4ltnis zur Philosophie (Matthieu Cassin, G 34a, S. 534\u2013571), den Pythagoreer Philolaos (Macris, P 143, S. 637\u2013667) und den Sokratiker Simmias von Theben (Macris, S 86, S. 904\u2013933) vor. Aber auch im Supplementteil finden sich viele in den fr\u00fcheren B\u00e4nden \u00fcbersehene, wenig bekannte Philosophen, die oft blo\u00dfe Namen bleiben, halblegend\u00e4re Personen wie Themistokleia, eine Priesterin aus Delphi und \u201aLehrerin\u2018 des Pythagoras (Macris, T 39a, S. 963\u2013965), sowie erfundene, literarische Gestalten wie die sicherlich fiktiven Dialogpartner Aigyptos und Euxitheos im Theophrastos des Aineas von Gaza (Goulet, A 59a, S. 456; E 182a, 525).12 Erg\u00e4nzt werden im Supplementteil zudem einige lediglich epigraphisch bezeugte Philosophen wie T. Coponius Maximus (Puech, M 72a, S. 607\u2013608), einige philosophieinteressierte Gelehrte wie der Mediziner Magnos von Nisibis (Richard Goulet \/ V\u00e9ronique Boudon-Millot, M 13a, S. 584\u2013588) sowie bildungsbeflissene Beamte wie der comes Orientis Iulianus, den Libanios als Philosoph beschreibt (epist. 1261, 4\u20135; Goulet, I 43a, S. 579), oder der praefectus Augustalis Pentadios (Goulet, P 78a, S. 633).13 Der Sophist und Hermogenes-Kommentator Euagoras wurde von Goulet erg\u00e4nzt, da Syrianus ihn als Philosophen qualifiziert (E 182b, S. 525).14 Bislang unbeachtet blieb in allen Prosopographien der bei Pappos von Alexandreia erw\u00e4hnte \u201aPhilosoph\u2018 Hierios, der im fr\u00fchen 4. Jahrhundert in Alexandreia Mathematik unterrichtete (Goulet, H 119a, S. 578).15 Ob allerdings der auch als Schriftsteller t\u00e4tige Augustus seinen knappen Eintrag im Supplementteil des Philosophenlexikons wirklich verdient hat (Yasmina Benferhat, O 7a, S. 626), kann man sicher bezweifeln.\r\n\r\nAuch der siebente und letzte Band des Dictionnaire des philosophes antiques erfasst somit in hervorragender Weise das Quellenmaterial und die Forschungen zu den Philosophen von U bis Z und bietet im Supplementteil wichtige Erg\u00e4nzungen zu den bislang erschienenen B\u00e4nden, deren Inhalt nun auch durch das umf\u00e4ngliche Gesamtregister erfasst werden kann. Der gut gebundene und relativ preiswerte Band sollte daher in keiner altertumswissenschaftlichen Bibliothek fehlen. Man kann den Autoren der Beitr\u00e4ge und allen voran dem Herausgeber Goulet nur f\u00fcr ihre sorgf\u00e4ltige und hervorragende Arbeit danken, dank der nun nach knapp drei Jahrzehnten ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk vorliegt, das die Welt der antiken Philosophen vollst\u00e4ndig erschlie\u00dft.","btype":4,"date":"2016","language":"French","online_url":"","online_resources":"https:\/\/uni-koeln.sciebo.de\/s\/tuaXpGlzy0XByyW","doi_url":null,"categories":[],"authors":[{"id":136,"full_name":"Goulet, Richard","role":{"id":2,"role_name":"editor"}}],"book":{"id":375,"pubplace":"Paris","publisher":"CNRS \u00c9ditions","series":"","volume":"","edition_no":"","valid_from":null,"valid_until":null},"booksection":null,"article":null},"sort":["Dictionnaire des philosophes antiques, vol. VI: de Sabinillus \u00e0 Tyrs\u00e9nos"]}

Porphyre. La vie de Plotin. Travaux préliminaires et index grec complet, 1982
By: Brisson, Luc (Ed.), Goulet-Cazé, Marie-Odile (Ed.), Goulet, Richard (Ed.), O’Brien, Denis (Ed.)
Title Porphyre. La vie de Plotin. Travaux préliminaires et index grec complet
Type Edited Book
Language undefined
Date 1982
Publication Place Paris
Publisher Vrin
Series Histoire des doctrines de l'Antiquité classique
Volume 6
Categories no categories
Author(s)
Editor(s) Brisson, Luc , Goulet-Cazé, Marie-Odile , Goulet, Richard , O’Brien, Denis
Translator(s)
Il est apparu que le dernier mot n'avait pas été dit sur ce texte de Porphyre, capital pour notre connaissance de la personne et de l'école de Plotin, et plus largement de la vie philosophique au IIIe siècle de notre ère. Car on est en présence d'un document dont la simplicité est illusoire : la traduction même en est hérissée de difficultés, qui, dans nombre de cas, semblent avoir jusqu'ici échappé à l'attention ; d'autre part, la valeur historique de cette biographie, indubitable en apparence, ne cesse en vérité de faire problème par suite de l'application de Porphyre à se donner en toute circonstance le beau rôle.
De telles considérations, et d'autres encore, ont donné à penser que l'on ne perdrait pas son temps en reprenant l'étude de ce vieux texte sur des bases entièrement nouvelles. [official abstract]

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